Catch & Release und Behandlung von Fischen

Das Konzept des Catch & Release, abgekürzt C&R, bedeutet, dass Sie den gefangenen Fisch auf schonende Weise wieder freilassen. Der Zweck, Fische wieder freizulassen, besteht darin, eine gute Sportfischerei und ein ausgewogenes Ökosystem zu erhalten. Die beliebtesten Sportfische sind oft die größten Raubfische, die einen großen Einfluss auf das gesamte Ökosystem haben, in dem sie leben, da sie andere Fischarten und sogar kleinere Exemplare ihrer eigenen Art fressen. Ihre Entnahme würde das Gleichgewicht völlig stören. Die größten Exemplare tragen auch am meisten zur Reproduktion eines Fischbestands bei, da es sich in der Regel um Weibchen handelt, die jedes Jahr große Mengen hochwertiger Eier legen.

Der Grundsatz, den größten Teil des Fangs wieder freizulassen, ist in der schwedischen Sportfischerei inzwischen allgemein akzeptiert und wird häufig auf freiwilliger Basis praktiziert, obwohl für immer mehr Gewässer spezifische Vorschriften erlassen werden, welche Größen und wie viele Fische der einzelnen Arten gefangen werden dürfen. Ein gängiger Regulierungsansatz für einige Arten ist die Anwendung eines "Entnahmefensters", d. h. einer Kombination aus Mindest- und Höchstgröße, bei der nur Fische innerhalb eines bestimmten Längenbereichs gefangen werden dürfen. So können alle Fische des Bestands mindestens einmal ablaichen, bevor sie geerntet werden, und die großen Exemplare können jedes Jahr wiederholt ablaichen.

Catch & Release stellt jedoch hohe Anforderungen an den Angler, was die Wahl des Materials, den Zeitpunkt des Fischens und die Kenntnisse in der Behandlung von Fischen betrifft. Wenn Sie den Fisch freilassen wollen, sollten Sie immer überlegen, wie Sie die Handhabung und die Zeit, die der Fisch über der Oberfläche verbringt, reduzieren können. Die Schleimhaut des Fisches ist empfindlich und bietet einen wichtigen Schutz vor Infektionen, daher sollten Sie sich immer die Hände anfeuchten, wenn Sie den Fisch anfassen.

Das Keschern, Wiegen, Messen und Fotografieren sind Schritte, die den Umgang mit dem Fisch erheblich verlängern, versuchen Sie deshalb, möglichst viele dieser Schritte auszuschließen! In vielen Fällen ist dies alles nicht notwendig und der Fisch kann direkt im Wasser abgehakt werden. Einige Arten reagieren besonders empfindlich auf hohe Wassertemperaturen, z. B. Hechte und Lachsartige. Der Fang und das Zurücksetzen dieser Arten sollte während der heißesten Monate vollständig vermieden werden.

Bei Minusgraden darf nicht mit dem Ziel gefischt werden, die Fische wieder zurückzusetzen. Die Augen und die Schleimhaut von Fischen werden schnell durch Gefrieren geschädigt, wenn sie Minusgraden ausgesetzt werden. Fischarten mit geschlossener Schwimmblase, wie Zander und Barsch, werden schwer geschädigt und sind vom Tod bedroht, wenn sie aus zu großer Tiefe gefangen werden. Eine allgemein gültige Faustregel besagt, dass diese Arten nicht tiefer als 10 Meter gefischt werden sollten, wenn das Ziel darin besteht, den Fisch wieder zurückzusetzen.

Vergewissern Sie sich, dass Sie einen modernen Kescher mit einem schonend gummierten Netz haben. Wenn der Fisch im Kescher ist, heben Sie ihn NICHT ins Boot oder ans Ufer. Haken Sie stattdessen den Fisch im Kescher ab, ohne ihn mehr als nötig über die Wasseroberfläche zu heben.

Beim Keschern verheddern sich die Fische häufig in den Haken des Köders, und es kann lange dauern, sie wieder zu entwirren. Halten Sie daher immer einen Seitenschneider bereit, um die Haken leicht abschneiden und den Fisch so schnell wie möglich zurücksetzen zu können.. Das Wiegen der Fische erfolgt am besten in einem nassen Wiegesack (oder einer Ikea-Tüte) oder im Kescher nach dem Abhaken.

Seien Sie vorbereitet und arbeiten Sie routiniert, wenn Sie einen großen Fisch fangen, den Sie unbedingt keschern, wiegen, messen und fotografieren wollen. Vergewissern Sie sich, dass Sie alle notwendigen Geräte zur Hand und in Reichweite haben.

Erforderliche Ausrüstung für C&R:

Abhak-Stange

Moderner Kescher mit gummiertem Netz

Seitenschneider